Ausstellung

Akinbode Akinbiyi. Manchmal heißt verloren sein gefunden werden

Akinbode Akinbiyi. Manchmal heißt verloren sein gefunden werden

Akinbode Akinbiyi ist ein ausgezeichneter Fotograf. Er ist nicht nur Träger der Goethe-Medaille und des Bundesverdienstkreuzes, kürzlich wurde ihm auch der Hannah-Höch-Preis 2024 für sein Lebenswerk verliehen.
Er ist nicht nur Fotograf, sondern auch Autor, Dichter, Dozent und Chronist. In seiner Fotografie ist es das Alltägliche, das Flüchtige, das ihn interessiert. Mit seiner analogen Rolleiflex-Kamera durchstreift er das, was als urbanes Dickicht bezeichnet werden könnte, und er fängt Momente, Situationen, Augenblicke ein; er porträtiert das Dazwischen — Gesten, Situationen, Augenblicke in sozialen und oft städtischen Strukturen.
Für die Einzelausstellung im Kunstverein Hannover ist Akinbiyi fast ein Jahr lang immer wieder zwischen Berlin, wo er seit 30 Jahren lebt, und der niedersächsischen Landeshauptstadt hin- und hergereist, seine Kamera stets dabei. Der Künstler durchstreifte dabei städtische Bereiche, die ihn interessierten oder die er zufällig entdeckte.
Er wandert betont langsam durch Gewimmel, durch die scheinbare Trivialität des Alltags in seiner Hektik, Anonymität und Individualität. Hier macht er Übersehenes sichtbar und deckt auf, was im Verborgenen liegt. Das Festgehaltene hat er in Kapitel geteilt, in Zusammenstellungen, die weitaus mehr als Sammelmappen sind. Sie sind Koordinatensysteme und als Ergebnis künstlerischer Kartografierung zu lesen, räumlich und zeitlich strukturiert.
Akinbiyi ist ein Meister der Street Photography, der uns mit dem beschenkt, was ohnehin da ist. Wir sehen es nur nicht (mehr).