Vernissage

An den Rändern

An den Rändern

„An den Rändern“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Museum Morsbroich und dem Kunstverein Leverkusen, kuratiert von Miriam Edmunds und Maxie Fischer. Drei Präsentationen an beiden Orten beschäftigen sich mit persönlichen Erzählungen, der Vergänglichkeit politischer Systeme, der Durchdringung von Natur und Kultur und dem Bedürfnis, all das als Bild zu fassen. Das Austarieren von Zufall und Geschichte, das Erblicken des Fremden im Vertrauten sowie das Verhältnis von Welt und Bild sind wiederkehrende Momente und laden ein zu einer Bewegung, die von den Rändern zur je eigenen Erfahrung führt.

Kuratiert von Miriam Edmunds und Maxie Fischer

Jennifer Bannert, Berit Schneidereit
Reprise

Der Blick in den Himmel, auf Sterne, Wolken, Dunst und Nebel. Umrisse von Pflanzen, die Sicht auf das Blattwerk eines wuchernden Gartens. Jennifer Bannert und Berit Schneidereit verbindet die scheinbare Flüchtigkeit ihrer Motive, die in ihrer Betrachtung eine ungeahnte konzeptuelle und poetische Tiefe entfalten. Inmitten der barocken Szenerie von Schloss Morsbroich, mit ihren überbordenden Verzierungen, Wandfarben und Spiegelflächen entsteht eine Auseinandersetzung mit Licht und Dunkelheit, Innen und Außen sowie Natur und Kultur, die an die Vorstellungen jener Stilepoche anschließt und sie mit gegenwärtigen Fragestellungen verknüpft.

Jens Klein
Bilder vom Schlafen und Gehen

-> Kunstverein Leverkusen

Jens Klein arbeitet mit Fotografien, die er nicht selbst gemacht hat, deren Anordnung aber durch ihn bestimmt ist. Er sucht, recherchiert, rekonstruiert. Er bearbeitet, kombiniert, imaginiert. Mit seinen als Serien konzipierten Werkgruppen befragt er historische Zusammenhänge und eröffnet Lesarten abseits vertrauter Narrative. Den Ausgangspunkt für seine Arbeiten findet er in Archiven, Nachlässen und Sammlungen sowie auf Flohmärkten oder in Fotoalben. Die Bilder stammen aus unterschiedlichen Konstellationen, die von privaten Erinnerungen über bürokratische Vorgänge bis hin zu repressiven Maßnahmen reichen. Das, was sie abbilden, kann nicht ohne die Kontexte ihrer Entstehung gedacht werden. Und dennoch werden sie bei Jens Klein zu Beobachtungen zweiter Ordnung, die eine Bildlichkeit sichtbar werden lassen, die über die Umstände und Intention ihrer Produktion hinausgeht.

Liv Burkhard, Kim da Motta
Home to Horizons

Liv Burkhard widmet ihre künstlerische Arbeit der Erforschung ihres familiären Kontexts. Gemeinsam mit Kim da Motta untersucht sie die Verbindung zwischen den gesellschaftlichen Normen, die auf ihre Großmutter Erna einwirkten und den neuen Horizonten, die sich durch das emanzipatorische Verhalten ihrer Großmutter eröffneten. Die Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Vermächtnis von Erna Burkhard ist eine Wertschätzung vermeintlich „kleiner“ Geschichten und persönlicher Erinnerungen als wichtige Beiträge zu den großen gesellschaftlichen Fragestellungen. Liv Burkhard verknüpft die persönlichen Erfahrungen ihrer Großmutter mit feministischen Perspektiven und erschafft so eine Erzählung, die sowohl die individuelle Erfahrung als auch die kollektiven Aspekte des Frau-Seins in einer generationsübergreifenden Verbundenheit reflektiert.

Termine

27.01.2024

  • 18 Uhr: Eröffnung im Museum Morsbroich
  • 18:30 Uhr: Rundgang mit Jennifer Bannert, Berit Schneidereit, Jens Klein, Liv Burkhard, Kim da Motta, Miriam Edmunds & Maxie Fischer
    Treffpunkt im Kunstverein Leverkusen

18.02.2024

  • 15 Uhr: Rundgang mit Miriam Edmunds & Maxie Fischer
    Treffpunkt im Museum Morsbroich

24.03.2024

  • 15 Uhr: Finissage & Gespräch im Kunstverein Leverkusen
    Randnotizen: Was bleibt?
    mit Thekla Zell, Susanne Wedewer-Pampus, Miriam Edmunds & Maxie Fischer

 

Das Projekt findet im Rahmen von Residence NRW⁺ statt, ein Stipendienprogramm für Künstler:innen und Kurator:innen. Residence NRW⁺ ist ein Programm der Kunsthalle Münster, eine Einrichtung der Stadt Münster.