Zeichen der Verzweiflung prägen die dritte Ausgabe von Solomiya ebenso wie Bilder voller Liebe, Schönheit, Mut und einer unstillbaren Sehnsucht nach “einer Reise, einem Flug und Freiheit”: So formulierte Yevhen, ein junger Soldat aus Odessa, seine Gedanken in War Dreams, einer ergreifenden Porträtserie des italienischen Fotograf*innen-Kollektivs Caimi&Piccini. Während Vsevolod Kazarin mit Kombinationen aus Fragen und Fotografien zum Nachdenken über Männlichkeit im Krieg anregt, stellen die noch unveröffentlichten Fotografien von Alex Mashtaler eine jugendliche Unschuld der unerbittlichen Realität des Krieges gegenüber.
Über jene Realität der Ukraine, die von kolonialer Vergangenheit ebenso gekennzeichnet ist wie von einer Gegenwart der anhaltenden Militarisierung bieten Interviews der Solomiya-Redaktion mit Asia Bazdyrieva, Maxim Dondyuk und Henrike Naumann über ihre Recherchen und künstlerische Praxis weitere Einblicke in diese komplexen Zusammenhänge. Während Ivanna Kozachenko und das Künstlerkollektiv Commercial Public Art die Raum-Strategien der von den russischen Streitkräften in den besetzten Gebieten der Ukraine errichteten Architektur unter die Lupe nehmen, bieten die Essays von Lucy Zoria und Sebastian Wells vielfältige Einblicke in die Lebenserfahrungen junger Ukrainer*innen im Ausland.