Ausstellung

Grey Crawford | Transfigurations (1973-75)

Grey Crawford | Transfigurations (1973-75)

Persons Projects ist stolz darauf, im Rahmen des EMOP Berlin – European Month of Photography, die dritte Einzelausstellung von Grey Crawford, Transfigurations (1973-75), zu präsentieren. Seine Performances aus den frühen 1970er Jahren verkörpern den Geist jener Ära in Südkalifornien, in der sich die Performance-Kunst von der Plattform des Publikums entfernte und zur fotografischen Erfassung des Augenblicks hinbewegte. In dieser Zeit lässt sich die Performance-Kunst am besten als jede Art von selbstbezogener Aktivität beschreiben, die das Wesen der Skulptur infrage stellte, indem sie das Objekt selbst eliminiert. Der Fokus lag auf dem Körper und seiner Bewegung und darauf, wie diese Aktivitäten eher zu Gesprächen als zu Antworten führten. Es war eine Zeit des Experimentierens, und Los Angeles – mit seinen ausgedehnten Vororten – war der perfekte Ort für die Entfaltung dieser Happenings. Lokale Künstler wie John Baldessari, Ed Ruscha, Chris Burden und Judy Chicago überschritten künstlerische Grenzen und eröffneten neue Möglichkeiten, die die bestehenden Parameter dessen, was bestehende Institute als Kunst betrachtete, infrage stellten. Jeder Ort würde zur potenziellen Bühne für künstlerische Interventionen. In diesem kulturellen Umfeld begannen sich die Performances von Grey Crawford zu entwickeln. Seine Experimente reichten von der Mojave-Wüste bis hin zu den berüchtigten Keramikrutschen von Douglas Humble in seinem eigenen Haus.

Es ist nachvollziehbar, dass die Performance-Kunst die Fotografie benötigt, um bestehen zu können. Doch die Fotografie spielt eine noch wichtigere Rolle, nicht nur als Mittel zur Dokumentation, sondern vor allem dann, wenn die Performance ausschließlich für die Kamera inszeniert wird. Diese enge Beziehung zwischen Fotografie und Performance hat Crawford intensiv erforscht. Seine Aktionen wurden mittels Fotografien inszeniert und sorgfältig geplant, ohne dass sie von anderen autonomen Ereignissen umgeben waren. Die für diese Ausstellung ausgewählten Werke sind konzeptionell mit der Art und Weise verbunden, wie Crawford Sequenzen und Raster verwendet, um einen eingefrorenen Moment in der Zeit als seine primäre Ausdrucksform zu erweitern.

Crawford verkapselt seinen Körper in schwarze Müllsäcke, um hinter Gebäuden durch das Gebüsch zu kriechen, mitten auf der Straße zu stehen oder in den See zu springen. Er verstand die Performance als eine konzeptionelle Übung, welche auch in Abwesenheit des ausführenden Körpers wahrgenommen werden kann. Crawford hüllte sich in Silberfolie und experimentierte wie ein Alien in der Wüste mit den physischen und psychischen Grenzen seines Körpers und der Beziehung zwischen dem Objekt (Körper) und dem Horizont. Am Ende ging es Crawford nicht darum, Antworten zu finden, sondern darum, Gespräche zu führen. Diese frühen Performances von ihm waren von seiner Vorstellung inspiriert, das traditionelle amerikanische Bild einer Figur in einer kargen westlichen Landschaft neu zu konfigurieren.