INTERCEPTIBLE FLUTTER. Über das Fotografische
INTERCEPTIBLE FLUTTER. Über das Fotografische
In der Ausstellung „Interceptible Flutter“ im Kunstverein Augsburg setzen sich die Künstler*innen Anna Witt, Philipp Hoelzgen, Eunju Hong, René Radomsky, Cana Bilir-Meier, Michael Wegerer, Sophie Thun, Jonas Höschl und Valerie Prinz mit den Bedingungen und Mechanismen fotografischer Bildproduktion auseinander. Ihre Arbeiten thematisieren in medialer Vielfalt den Prozess der Bildwerdung – vom Moment des Posierens und der Interaktion zwischen Kamera und Körper über das Auslösen und Publizieren bis hin zur Speicherung und Rezeption.
Die Ausstellung folgt dabei keiner linearen Erzählung, sondern entwickelt eine gegenläufige Dramaturgie: Zu Beginn stehen die digitale Sicherung und Archivierung von Fotografien, während am Ende eine Szene zu sehen ist, in der Menschen „immer lächelnd“ für die Kamera posieren – eine Geste, die tief in soziale Erwartungen und mediale Routinen eingebettet ist. Der Weg durch die Räume kehrt die Chronologie des fotografischen Prozesses um – von der Ablage zurück zum Moment der Entstehung.
„Interceptible Flutter“ versteht Fotografie nicht nur als fertiges Bild, sondern als Schnittstelle zwischen Technik, Körper und gesellschaftlicher Codierung. Die Ausstellung lädt dazu ein, diese Schnittstelle kritisch zu hinterfragen – in künstlerischen Arbeiten, die die Bedingungen fotografischer Praxis ebenso sichtbar machen wie deren kulturelle Implikationen.
