Memory Landscapes
Memory Landscapes
Katarina Jazbec / Natalia Papaeva
kuratiert von Virág Szentkirályi und Jero van Nieuwkoop
Mit dieser Ausstellung laden wir Sie ein, künstlerische Praktiken zu erkunden, die nicht institutionalisierte Wege der Erkenntnis umfassen. Sie konzentrieren sich auf Erzählungen die verschwiegen, aufgegeben oder unterdrückt wurden, mit dem Ziel, Traumata aus der Vergangenheit zu heilen, die unsere Gegenwart weiterhin prägen.
Mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Perspektiven von Frauen reflektieren die Werke, wie wir uns das Zusammenleben in zunehmend polarisierten und fragmentierten (patriarchalischen) Gesellschaften vorstellen und aushandeln.
Sprache wird in diesem Zusammenhang zu mehr als einem Kommunikationsmittel; sie ist eine mächtige Kraft, die die sozialen und kulturellen Strukturen unserer Welt prägt und unsere Wahrnehmung des Selbst und der kollektiven Vergangenheit beeinflusst. Aber was passiert, wenn wir in einem gemeinsamen Raum nicht dieselbe Sprache sprechen oder unterschiedliche soziale Rahmenbedingungen verwenden? Diese Ausstellung hinterfragt, wie Sprache – ob gesprochen, erinnert oder vergessen – uns entweder näher bringen oder uns weiter trennen kann. Wie gehen Künstler:innen mit der mehrdeutigen Macht der Sprache, zwischen Spaltung und Vereinigung um?
Die Ausstellung untersucht, wie persönliche und kollektive Erinnerungen bewahrt, weitergegeben oder gelöscht werden. Die künstlerischen Werke kanalisieren mündliche Überlieferungen, Wissen der Vorfahren und Rituale und rekonstruieren Erzählungen, die vom institutionellen Gedächtnis oft verworfen oder an den Rand gedrängt werden. Diese „Erinnerungslandschaften – Memory Landscapes“ laden zum Nachdenken darüber ein, wie Traumata/Ereignisse der Vergangenheit durch gemeinsame Erinnerungen an Rituale, Geschichtenerzählen und andere Formen des Wissensaustauschs wieder aufgegriffen und möglicherweise überkommen werden können.
Die mündlichen also gesprochenen Worte als nicht geschriebene Formen der Bewahrung von Geschichte werden als wichtige Instrumente für kulturelles Überleben und Widerstandsfähigkeit untersucht. Diese Künstlerinnen denken darüber nach, wie mündliche Überlieferungen, insbesondere solche, die in matriarchalischen oder indigenen Gesellschaften verwurzelt sind, sich der Auslöschung dominanter patriarchalischer oder kolonialer Erzählungen widersetzen.
Während wir uns durch den Ausstellungsraum bewegen, versuchen wir, den Nationalismus sowohl durch die Linse der Kritik als auch der Dekonstruktion zu untersuchen. Die Künstlerinnen untersuchen die Rolle des Nationalismus bei der Gestaltung von Identitäten, oft aus einer ausgrenzenden oder ethnozentrischen Perspektive, und hinterfragen gleichzeitig sein Potenzial für Solidarität.
Mit freundlicher Unterstützung von: Mondriaan Fonds, Königliche Botschaft der Niederlande, Kulturamt der Stadt Kassel
Memory Landscapes
Webseite: http://www.kasselerkunstverein.de