Simon Roberts | Looking at what can’t be seen
Simon Roberts | Looking at what can’t be seen
Die Ausstellung vereint Werke aus zwei Serien des britischen Künstlers und Fotografen
Simon Roberts: „The Celestials“ und „Cloud Negatives“.
Während der weltweiten Pandemie und der darauf folgenden Lockdowns zeigten die von der
NASA und der Europäischen Weltraumorganisation veröffentlichten Satellitenbilder einen
dramatischen Rückgang der Stickstoffdioxidemissionen; der Himmel war klarer, blauer, die
Erde atmete wieder. Die Cyanotypien in der Serie „The Celestials“ entstanden in dieser Zeit,
unter Verwendung von Negativen von Bildern, die während der vorangegangenen Jahre auf
Reisen aus Flugzeugfenstern aufgenommen wurden. Das Preußischblau der Cyanotypien, eine
Farbe, die in der Natur nicht vorkommt, wird durch eine chemische Reaktion erzeugt, bei der
Eisencyanid entsteht. Sie evozieren eine metaphysische Intensität, die in einigen Fällen durch
die Überlagerung mehrerer Negative noch verstärkt wird – so entstehen „fiktive“ Bilder und wir
können „sehen, was man nicht sehen kann.“ Dasselbe gilt für die großformatigen Schwarz-
Weiß-Abzüge der Serie „Cloud Negatives“, die von denselben Negativen hergestellt wurden.
Beide Serien arbeiten mit einem Grad an Abstraktion, der die Essenz dessen ausdrückt, was
viele Menschen in unserer Zeit des Klimanotstands erleben: unsere veränderten Perspektiven,
die kollektive Unsicherheit und das sich vertiefende Bewusstsein für die Verbundenheit
zwischen uns und unserer Umwelt.
Simon Roberts (*1974, UK) ist ein bildender Künstler, der vor allem für seine großformatigen
Fotografien der britischen Landschaft bekannt ist. Sein Werk umfasst auch Video-, Text- und
Installationsarbeiten, die sich mit den Begriffen Identität und Zugehörigkeit sowie mit der
komplexen Beziehung zwischen Geschichte, Ort und Kultur auseinandersetzen. Seine
Fotografien sind in bedeutenden öffentlichen und privaten Sammlungen zu finden, darunter das
George Eastman House, die Deutsche Börse Art Collection und das Victoria & Albert Museum.
Er ist Autor mehrerer von der Kritik hochgelobter Monografien, darunter „Motherland“ (Chris
Boot, 2007), „We English“ (Chris Boot, 2009), „Pierdom“ (Dewi Lewis Publishing, 2013) und
„Merrie Albion – Landscape Studies of a Small Island“ (Dewi Lewis Publishing, 2017). Seine
Arbeiten wurden außerdem in zahlreichen Zeitschriften wie dem New Yorker, Granta, National
Geographic, ARTFORUM und Wallpaper veröffentlicht. Roberts hat einen BA Hons in
Kulturgeografie von der University of Sheffield und hält regelmäßig öffentliche Vorträge und ist
Gastdozent. Er lebt und arbeitet in Brighton, UK.
Simon Roberts | Looking at what can’t be seen
Webseite: www.robertmorat.de