Lena Kunz ist eine Fotografin, die zwischen Berlin und Hamburg lebt und arbeitet.
Mit einem intimen und bewussten fotografischen Ansatz konzentriert sie sich auf Menschen, die in Lebenswelten leben, die uns meist verborgen bleiben. Wie in ihrem Projekt „Artificial Reality“ findet sie eine Balance zwischen dem einfühlsamen Erzählen einer Geschichte und dem gleichzeitigen Hinterfragen unserer konditionierten Sicht auf das Thema.
Wer bist Du?
Ich bin Lena Kunz, Künstlerin und Fotografin, und arbeite fotografisch und performativ. Ich liebe es, psychologische Transformationsprozesse zu fotografieren, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Dabei möchte ich aufzeigen, wie diese inneren Veränderungen die Gesellschaft positiv beeinflussen können. Meine Bilder rufen auch manchmal Emotionen hervor, es ist mein Ziel, dass man sich selbst als Individuum besser verstehen lernt und weiterentwickelt.
Womit beschäftigst Du Dich in Deiner Arbeit am meisten?
Ich glaube, dass die Veränderung der Beziehung zu uns selbst einer der wichtigsten Hebel in der gesunden, friedlicheren Gestaltung der Welt wird. Mut, Verletzlichkeit, Authentizität und Liebe sind Polarsterne in meiner Arbeit.
Womit verdienst Du Dein Geld?
Stipendien, Verkauf künstlerischer Arbeiten, Förderungen, fotografische Aufträge.
Welche Arbeit würdest Du gerne zeigen?
Woran arbeitest Du momentan?
An einer Performance, bei der ich mich über mehrere Stunden liebevoll selbst berührt habe, an Händen, Gesicht, Armen und Beinen. Ich saß vier Stunden vor einer großen Spiegelwand und die Besucher:innen sehen sich selbst wenn sie den Raum betreten. Ich arbeite gerade an dem Dokumentationsvideo.
Welches (Foto-) Buch kannst Du empfehlen?
Justine Kurland- Scumb Manifesto, ist ein Buch in dem Sie sehr sehr viele Collagen aus Fotografischen Büchern von männlichen, sehr bekannten Fotografen zusammengeschnitten hat. Am Ende des Buches nennt Sie auch noch die Titel der Bücher, nicht aber die jeweils männlichen Autoren. Es sind wirklich tolle Collagen dabei, und manchmal erkennt man aus welchem Fotobuch die Schnitte sind.
Was möchtest Du sonst gerne zeigen oder sagen?
Für mich sind Social-Media-Accounts so etwas wie moderne Fotobücher. Ich liebe Social Media, weil sie Inhalte für viele Menschen zugänglicher machen. Dank Plattformen wie Instagram oder TikTok bekommen Leute, die es sonst vielleicht nicht in Ausstellungen schaffen würden, die Möglichkeit, Kunst und andere Inhalte zu erleben. Besonders für Menschen mit Hypersensibilität oder Autismus sind soziale Medien oft leichter zugänglich.
Hier ein paar Instagramaccounts die ich sehr empfehlen kann:
Jil Ellerbrock
https://www.instagram.com/jilellerbrock/
Malerei, Jil Ellerbrocks Arbeiten inspirieren mich einfach immer wieder:
Lebohang Kganye
https://www.instagram.com/lebohang_kganye/
Sie hatte den Deutsche Börse Photography Foundation Prize dieses Jahr gewonnen, und ich finde Sie ganz wunderbar.