Maidje ist eine Dokumentarfotografin und Filmemacherin aus Berlin, die den Großteil ihrer persönlichen Projekte während internationaler Artist Residencies entwickelt. Nach dem Studium des Textildesigns an der Kunsthochschule Berlin Weißensee setzte sie ihre Ausbildung an der Ostkreuzschule für Fotografie fort, wo sie 2018 ihren Abschluss machte. Ihre künstlerische Arbeit dreht sich um verschiedene soziologische Themen, darunter die Industrialisierung und ihre Auswirkungen in der westlichen Gesellschaft, soziale Phänomene im ländlichen Raum und vom kapitalistischen System marginalisierte Individuen.

Seit 2019 ist sie kuratorisches Mitglied der AFF Galerie in Berlin. Sie steht für Aufträge und Kollaborationen als Fotografin, Fotoassistentin und Kuratorin zur Verfügung.

Wer bist Du?

Ein Portrait von Maidje Meergans, stehend vor einem fenster auf dem Negative hängen.
Foto: Ladina Bischof

 

Womit beschäftigst Du Dich in Deiner Arbeit am meisten?

Meine Arbeitsschwerpunkte liegen im Spannungsfeld zwischen dokumentarischer Fotografie, künstlerischem Film und kuratorischer Praxis. Dabei setze ich mich regelmäßig mit verschiedenen soziologischen Themen auseinander, wie der Industrialisierung und ihren Auswirkungen auf die westliche Gesellschaft, sozialen Phänomenen in ländlichen Gebieten und der Marginalisierung von Personen durch das kapitalistische System.

 

Womit verdienst Du Dein Geld?

Durch Förderungen in Form von Stipendien und Artist Residencies, aber auch mit Aufträgen als Fotografin und Fotoassistentin, sowie art handling.

 

Welche Arbeit würdest Du gerne zeigen?

Gerne möchte ich die aktuelle Ausstellung „Diskurszone Ost – Reparatur und Revolution“ in der AFF Galerie vorstellen, die ich gemeinsam mit Sven Gatter kuratiert habe. Die in Berlin-Friedrichshain gelegene Galerie mit Fokus auf kontemporärer Fotografie ist ein gemeinnütziger Verein, der von 15 Mitgliedern geführt wird.

© alle Fotos Maidje Meergans

Die aktuelle Ausstellung zeigt Arbeiten von Eric Meier, Erik Niedling und Sven Gatter. Beleuchtet wird die Transformation Ostdeutschlands seit der Wende. Die Werke der drei Künstler reflektieren die gesellschaftlichen Spannungen und bieten neue Denkräume. Meier untersucht die postsozialistische Transformation, Niedling setzt sich mit Thüringen und sozialen Bewegungen auseinander, während Gatter sich mit Reparaturbemühungen in Ostdeutschland auseinandersetzt. Begleitet wird die Ausstellung von einer Reihe von Veranstaltungen mit Expert*innen aus verschiedenen Bereichen: am 07.06. findet ein Artist Walk and Talk statt, es wird einen Gesprächsabend zu Diskriminierung zwischen Ost- und Westdeutschland (15.06.), und eine performative Lesung von „Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat“ mit Annett Gröschner, Peggy Mädler und Wenke Seemann geben (29.06.).

Die Ausstellung läuft bis zum 30.06.2024 und ist immer Freitags bis Sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Woran arbeitest gerade?

Dieses Jahr habe ich erstmals im Kollektiv mit Katharina Ruhm und Yael Esti Mor an einem Kurzfilm gearbeitet. „Mama, Bubu & me“ wurde im Februar bei Grotto im Hansaviertel gezeigt. Die Geschichte des Films wird im August 2024 in Form einer Performance fortgeführt; dafür suchen wir übrigens noch einen öffentlichen Ort in Berlin-Charlottenburg- wir freuen uns über Tipps!

AFAIK collective (vlnr: Maidje Meergans, Yael Mor, Katharina Ruhm
Ausstellungsansicht „Mama, Bubu & me“, Grotto Berlin

© alle Fotos Maidje Meergans

 

Welches (Foto-) Buch kannst Du empfehlen?

 

Was möchtest Du sonst gerne zeigen oder sagen?

Ich empfehle die Arbeit von Shirin Abedi, Anya Tsaruk und die aktuelle Ausstellung von Sophie Kirchner in Chemnitz, die noch bis zum 07.06. zu sehen ist.